Deutsche Romane
Daniela Krien
Mein drittes Leben
Longlist Deutscher Buchpreis 2024
Wie lange braucht ein Mensch, um nach dem Tod des eigenen Kindes das Leben wieder wertvoll zu finden? Linda braucht vier Jahre. Es ist ein mühevoller und schmerzhafter Prozess, den sie durchmacht, innerlich gelähmt, apathisch und hilflos zu Beginn, später verzweifelt und auch wütend. Nach einer überstandenen Krebserkrankung zieht sie sich zurück, will allein sein mit ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen. Auch ihr Mann darf sie nur besuchen.
Nora Bossong
Reichskanzlerplatz
Longlist Deutscher Buchpreis 2024
„Mama hätte gemerkt, dass Madame Quandt auch unseren Namen nur wie eine Maske trägt", sagt Hellmut Quandt über Magda, geborene Ritschel, später Friedländer wie ihr jüdischer Adoptivvater, und nun Hellmuts Stiefmutter. „Sie wechselt so oft ihren Namen und ihren Glauben ...was weiß ich, was sie in Wirklichkeit ist. Vermutlich kann sie das nicht mal selbst sagen."
Maren Kames
Hasenprosa
Shortlist Deutscher Buchpreis 2024
„Die Zeit des Fliegens und die Zeit des Stürzens, Zeiten des Wachsens und Zeiten des Schrumpfens, die Zeiten der Aufruhr und die Zeiten der Ruhe. Alle unüberschaubar vielfältigen Ausprägungen beckenartig ausgedehnter, brocken- und keilförmiger oder schleierhafter Phasen von Zeit, und wie schlecht sich ausmachen ließ, in welcher man sich momentan befand.“
Jackie Thomae
Glück
„Was stimmt nicht mit mir, bin ich aussortiert worden, war das die natürliche Auslese? Nein, sagte die Stimme der Vernunft, ich habe die Wahl gehabt, sogar Zeit. Und was sollte auserwählt bedeuten? Die Mütter, die ihr begegneten, sahen weder aus wie Auserwählte, noch schienen sie sich so zu fühlen.“
Tamara Štajner
Raupenfell
Beim Bachmann-Wettbewerb 2024 gewann Tamara Štajner den von den Kärntner Elektrizitätswerken gestifteten Kelag-Preis – Anerkennung für einen emotionalen und berührenden Text über eine traumatische Mutter-Tochter-Beziehung und die Unmöglichkeit, sich ihr zu entziehen. Die Jury war beeindruckt.
Johanna Sebauer
Nincshof
Nincs heißt auf ungarisch „gibt es nicht”, aber Nincshof gibt es schon, zumindest im überaus unterhaltsamen Debütroman von Johanna Sebauer - ein Dorf, weit im Osten von Österreich an der Grenze zu Ungarn gelegen, eine Idylle in der Provinz.
Rasha Khayat
Ich komme nicht zurück
„Wir verstanden nicht, was genau das alles zu bedeuten hatte, die Banner und die Kerzen, die vielen Menschen auf den Straßen. Wir wussten nur, das hatte was mit dir zu tun. Mit Nabil und dir, mit Cem und Aylin und ihrer ganzen Familie.“
Iris Wolff
Lichtungen
Shortlist Deutscher Buchpreis 2024
Nur drei Worte stehen auf der Postkarte, mit der alles noch einmal beginnt: „Wann kommst du?” Es ist eine von vielen Postkarten aus ganz Europa, die Kato an Lev schickt. Die abenteuerlustige und neugierige Kato wollte die Welt kennenlernen, hat sich aus der Enge ihrer rumänischen Heimat befreit und ist losgefahren - auf dem Fahrrad und mit einem Freund. Lev ist geblieben.
Angelika Overath
Unschärfen der Liebe
Baran, ein „griechisch-türkischer Nobody mit Gastarbeiterhintergrund” ist auf dem Weg zu seinem Lebenspartner Cla und läßt eine Affäre hinter sich: mit Alva, die eigentlich Cla liebte, den Vater ihrer Tochter. Eine Dreiecksgeschichte mit ungewissem Ausgang. Er fährt mit dem Zug über den Balkan, von Chur in der Schweiz bis ins türkische Istanbul.
Sabine Bode
Geschwister im Gegenlicht
Rolf ist Kriegskind, seine Schwester Sonja ist nach dem Krieg geboren. Dass in diesen Generationen die Traumata des Krieges fortleben, sozusagen bis in die Enkelgeneration „vererbt" werden, ist längst wissenschaftlich belegt. Sabine Bode hat darüber erfolgreiche Sachbücher geschrieben.
Elena Fischer
Paradise Garden
Longlist Deutscher Buchpreis 2023
Ihre Mutter nennt sie Billie, nicht Erzsébet, wie ihre Großmutter es bestimmt hat, weil das ein Name aus der Bibel ist. Billie und ihre Mutter leben allein, aber ziemlich glücklich in einer Hochhaussiedlung am Rande der Stadt, im 17. Stock, in einer sehr kleinen Wohnung, die Autobahn gleich nebenan. „Vater unbekannt" steht in Billies Geburtsurkunde.
Nele Pollatschek
Kleine Probleme
Lars ist 49, angehender Schriftsteller – meint er jedenfalls – Familienvater und ein genialer Chaot. Zumindest ist er ein Chaot – ob genial, wird er erst beweisen müssen an diesem 31. Dezember, einem Tag, der grau in grau und mit Nieselregen beginnt und so gar nicht dazu animiert, wichtige Aufgaben noch im alten Jahr zu erledigen.
Weitere Beiträge …
- Anne Rabe, Die Möglichkeit von Glück. Roman, Klett-Cotta
- Angelika Klüssendorf, Risse. Roman, Piper
- Ursel Bäumer, Louise. Roman, Nagel und Kimche
- Sylvie Schenk, Maman. Roman, Hanser
- Georg Ringsgwandl, Die unvollständigen Aufzeichnungen der Tourschlampe Doris. Roman, dtv
- Monika Helfer, Die Jungfrau. Roman, Hanser
- Till Raether, Die Architektin. Roman, btb
- Juli Zeh, Simon Urban, Zwischen Welten. Roman, Luchterhand
- Daniel Glattauer, Die spürst du nicht. Roman, Zsolnay
- Eugen Ruge, Pompeji oder Die fünf Reden des Jowna. Roman, dtv
- Dinçer Güçyeter, Unser Deutschlandmärchen. Verlag mikrotext
- Ulrike Draesner, Die Verwandelten. Penguin
- Daniela Krien, Irgendwann werden wir uns alles erzählen. Roman, Diogenes
- Birgit Birnbacher, Wovon wir leben. Roman. Zsolnay Verlag
- Milena Michiko Flašar, Oben Erde, unten Himmel. Roman, Wagenbach
- Karen Duve, Sisi. Galiani Berlin
- Laura Cwiertnia, Auf der Straße heißen wir anders,. Roman, Klett-Cotta
- Daniela Dröscher, Lügen über meine Mutter. Roman, Kiepenheuer&Witsch
- Anna Kim, Geschichte eines Kindes. Roman, Suhrkamp
- Dörte Hansen, Zur See. Roman, Penguin-Verlag