Christian Mähr
Das unsagbar Gute
Schwarz, schwärzer, österreichisch: Mit einer Kombination aus Verbrechen und herrlich schrägem Humor sind dort nicht nur Wolf Haas oder Heinrich Steinfest erfolgreich. Eine neue Variante alpenländischer Krimi-Parodie-Kunst kommt aus Dornbirn in Vorarlberg. Dort lebt Christian Mähr, promovierter Chemiker, Rundfunkredakteur und Autor, und dort spielen auch seine Romane. Kriminal-Romane, genauer gesagt.
Kater, Kühltruhen und Glücksdrogen
Nach Alles Fleisch ist Gras erscheint nun "Das Unsagbar Gute". Gleich zu Beginn geht es mitten hinein in das Leben des Katers Sami, dessen Herrin ? die Chemikerin Frau Dr. Leupold ? beim Auswechseln einer Glühbirne tödlich verunglückt. Dieses Pech der Frau Doktor L. ist der Auftakt zu einer langen Reihe weiterer Ereignisse, die zu weiteren Leichen führen und in denen nicht nur Sami, sondern auch Kühltruhen, Glücksdrogen und ein Haufen Geld eine Rolle spielen. Wie genau, das ist für einen Buchtipp leider vollkommen unverratbar, aber: Man möchte beim Lesen geradezu jodeln vor Vergnügen an Christian Mährs abstrusen Ideen (und philosophischen Welterklärungen).
Auf nach Dornbirn
Dabei gilt für die Konstruktion dieser Geschichte: völlig absurd, aber ebenso schlüssig! Und wenn am Ende (in einem Krimi, wohlgemerkt!!) an den Todesfällen keiner so richtig schuld ist und dem teilnehmenden Personal das titelgebende unsagbar Gute zuteil wird ? mal im Leben, mal im Tode ? so what? Da hat ein Autor alle gängigen Krimi-Regeln auf den Kopf gestellt, und trotzdem funktioniert das Ding und die kriminelle Chemie stimmt ?
Liebe Freundinnen und Freunde skurriler Geschichten: Auf nach Dornbirn!
(Gabi von Alemann)
Christian Mähr * 6.2.1952, Vorarlberg, österr. Chemiker, Wissenschafts-Redakteur, lebt in Dornbirn
Christian Mähr "Das unsagbar Gute"
Deuticke Verlag 2011, 319 Seiten, 17,90 Euro, eBook 13,99 Euro