Henning Beck
Hirnrissig
Die 20,5 größten Neuromythen und wie unser Gehirn wirklich tickt
Zauberer können es und Magier und Lügendetektoren, zumindest vielleicht: Gedanken lesen. Hirnforscher wissen zwar deutlich mehr über Gehirnfunktionen, aber unsere Gedanken können auch sie nicht entschlüsseln.
Links oder rechts
Sie messen Energieströme und Blutflüsse und kommen den Funktionen unseres Hirns damit näher. Aber es bleiben genügend Geheimnisse, die auch die Forscher kommender Generationen noch beschäftigen und zu Mythen und Fantasien animieren werden. Von denen gibt es schon heute genug, ein paar von ihnen versucht Henning Beck zu entlarven.
Wenn Sie also mühevoll mit der linken Hand Dinge zu tun versuchen, die sie sonst eigentlich mit der rechten machen, um die rechte Hirnhälfte zu aktivieren (die steuert angeblich alles Kreative), dann ist das zumindest nicht 1:1 erklärbar:
"Nur weil einige konkrete Funktionen im Gehirn vornehmlich auf einer Seite liegen, heißt das noch nicht, dass man damit ganze Charaktereigenschaften erklären kann."
Immer zu zweit
Grundsätzlich kommunizieren immer beide Hirnhälften miteinander, egal, ob es um Mathematik oder Malen geht. Aber "männliche und weibliche Gehirne sind verschieden. Das ist eine neurologische Tatsache". Und der kann man mit Henning Beck, dem promovierten Neurobiologen und deutschen Meister im Science Slam auf die Spur kommen.
Flapsig und populär
Beck räumt nicht nur auf mit Neuromythen, sondern er versucht allgemein verständlich über unser Gehirn aufzuklären. Diese Materie ist nicht einfach, auch nicht einfach zu erklären, aber wer sich einlässt auf die durchaus flapsige und bisweilen provokante Art Becks, Wissenschaft populär zu machen, der hat an diesem Buch viel Spaß. Und lernt 'ne Menge.
(Christiane Schwalbe)
Henning Beck "Hirnrissig"
Die 20,5 größten Neuromythen und wie unser Gehirn wirklich tickt
Carl Hanser Verlag 2014, 272 Seiten, 16.90 Euro
eBook 12,99 Euro